Geld und der Zweck des Lebens
Bisher ging es viel um die Herzenseinstellung. Ich habe gelernt, dass ich keine Angst vor Mangel oder Überschuss haben muss. So sagt es ja auch Paulus (Phil. 4,12). Gleichzeitig will ich aber Reichtum auch nicht leichtfertig hinnehmen, wenn er kommt. Einen weiteren Punkt möchte ich dazu einbringen, der seinen Ursprung in der Beschäftigung mit meinem Sinn und Zweck findet.
Von 2012 bis 2020 habe ich immer wieder überlegt und darüber gelesen, wie ich denn herausfinde, was ich machen soll, welchen Beruf ich lernen soll, welche Berufung ich habe, warum ich hier bin, wer ich überhaupt bin und was am Ende meines Weges dabei herausgekommen ist, gelebt zu haben. Schlussendlich habe ich aus den Büchern, meinen Erfahrungen und eigenem Ausprobieren ein Lebensleitbild erstellt, mit dem ich seither sehr gerne arbeite und Menschen damit anleite. Ich werde hier nicht alles erklären, aber einen Punkt herausgreifen: Wenn ich glaube, dass Gott mich gemacht hat, dann ist es nur logisch, dass Gott am besten weiß, wer ich bin. Unsere Identität suchen wir uns nämlich selten aus und selbst wenn, woher wissen wir, dass wir das wirklich sind? Das ist doch eigentlich ziemlich rückwärts, wenn ich sage: Ich bin Vater (weil ich Kind habe) und ich bin Sportler (weil ich Handball spiele). Diese Dinge basieren auf äußeren Umständen und können sich ändern. Es gibt aber auch Dinge an mir, die ich mir nicht ausgesucht habe, die mir so gegeben worden sind und die sich nicht ändern. Es wäre töricht zu glauben, dass diese Dinge ein zufälliges Randprodukt eines so liebevollen, schöpfungsbegeisterten und detailreichen Gottes wären. Anstatt mich also einfach auszuprobieren und herauszufinden, was eventuell irgendwie gut für mich passen könnte, wollte ich mit und bei Gott beginnen.
Aus bewussten Gebetszeiten mit den konkreten Fragen „Gott, mit welcher Bezeichnung würdest du einen Teil meiner Identität versehen?“ und bei einem Eindruck „Wie füllst du diese Bezeichnung?“ habe ich über Monate hinweg eine Liste von Identitätssätzen gesammelt. Diese entspringen nicht meinem Denken; Es sind Sätze dabei, so positiv hätte ich nie über mich gedacht. Der Punkt ist aber, je mehr ich mir überlege, so zu handeln, wie es meiner gottgegebenen Identität entspricht, desto freier, selbstsicherer und freudiger werde ich. Meine Identität steht fest. Nichts kann sie zerrütten. Weiter merke ich: Je mehr ich ihnen lebe und aus ihnen heraus handle, desto mehr merke ich, was mein Herz begeistert. Ich bekomme Klarheit über die Dinge, für die ich mich leidenschaftlich einsetzen will. Es entstehen neue Ideen und Visionen. Träume einer goldenen Zukunft auf die mein Leben und das, wofür mein Leben steht, hinsteuert. Teilweise merke ich auch, dass das Gedanken sind, die ich als Kind schon hatte – eben bevor meine Umwelt mir gesagt hat, wer ich bin und was ich kann. Genau diese Dinge, die meinem ganzen Wesen resonieren und mich tief bewegen, nenne ich Herzensträume. Auch hier wäre es töricht zu glauben, dass sie nur ein Randprodukt sind. Vielmehr ist davon auszugehen, dass das Wesen, als das Gott mich geschaffen hat und die Dinge, die mein Wesen voll berühren, zusammenhängen.
Meine Herzensträume hat Gott mir gegeben und meine Identität so bereitet, dass ich die Werkzeuge habe, um mich dafür optimal einzusetzen. Ich brauche nicht nach dem Erreichen streben, sondern kann entspannt ausleben, wer ich bin, weil ich weiß, dass ich so automatisch auf meine Herzensträume hinlaufe und mich an dem beteilige, was sie voranbringt.
Wäre doch irgendwie blöd, wenn Gott mir Träume gibt und sie mich dann nicht umsetzen lässt, weil es an Geld mangelt. Dieses Umfrageergebnis macht mich irgendwie traurig. Ich glaube nicht, dass das so sein sollte.
Vielleicht ist hier nicht jedes „Ja“ auf einen Herzenstraum bezogen, sondern auf etwas wie „Porsche besitzen“ oder „die Karibik sehen“. Naja, das ist vielleicht kein Herzenstraum, wie ich ihn definiere, aber warum solltest du den Traum denn aufgeben? , vielleicht liegt es bei manchen auch an der eigenen Verwaltungsfähigkeit; da kann man selbst vielleicht noch was machen. Hier würde ich direkt ein „Nein“ empfehlen und sagen: Leg los! Du hast doch ein Hirn; Nutze es! Arbeite an deiner Verwaltungsfähigkeit erfülle den Traum, sofern du es nicht auf Kosten anderer Menschen tust.
Aber mir geht es ja um Herzensträume, wie ich sie definiere. Und spätestens wenn es um solche geht, die deinem von Gott gegebenen individuellen Zweck entsprechend in der Welt was bewegen sollen, dann sollte hier ein „Nein“ stehen, auch wenn die Umsetzung des Traums aussichtslos scheint.
Ich persönlich habe so einige Herzensträume, die viel Geld erfordern, um das Wohl der Welt dem Reich Gottes entsprechend in Gerechtigkeit, Frieden und Freude zu fördern. Ich habe eine ganze „Wenn ich reich bin“-Liste von Projekten und Konzepten, die Geld brauchen, um umgesetzt zu werden. Projekte, die exzellent aufgestellt sind und unserer Gesellschaft die Freundlichkeit Gottes zeigen. Dass das Geld dafür noch nicht da ist, spielt keine Rolle. Ich muss ja nicht danach streben. Ich lebe mit dem was Gott mir gibt und in mir freisetzt. Auch mit meiner von ihm gegeben Identität will ein guter Verwalter sein – und ich weiß, dass es das Geld für die Projekte irgendwann geben wird. Vielleicht ist es nicht mal mein Geld. Wer weiß. Darum geht es nicht. Aber, ich werde an diesen Dingen mitarbeiten – und wenn Geld Teil der Umsetzung ist, dann möchte ich den verantwortungsvollen und gekonnten Umgang damit lernen, weil ich eventuell einmal die Verantwortung über mehr habe und eines Tages darüber Rechenschaft ablegen werde.
Puh, da hab ich aber ganz schön einen rausgehauen haha. War das zu abstrakt? Ich hoffe nicht. In jedem Fall darfst du dich freuen, dass es gleich im (vorerst) letzten Teil viel praktischer wird!
Eine Meinung zu “Gott & Geld | Teil 7 | Gönnung pur!”