Als ich anfing, den Christen in meinem Umfeld zu erzählen, dass ich es liebe Nerd zu sein und eine Arbeit starten möchte, durch die Nerds von der großen Liebe Gottes für sie hören, stieß das nur bedingt auf Verständnis. In der christlichen Bubble fiel ich auf. Ich war für einige der Ober-Nerd, sehr suspekt: „Du bist weird. Benutz das bloß nicht als Legitimation zum Zocken.“
In den Anfängen unseres Vereins hatten wir „Die Arena“ eröffnet, eine Video Game Lounge in unserer Stadt, in die man einfach hereinspazieren und dort zocken konnte. Eines Abends kam ein junger Mann herein und fragte, was die Arena sei. Ich erklärte es ihm und antwortete auf die Nachfrage, was meine Motivation sei, dass ich ihm sagen wolle, dass Jesus ihn liebt; naja und auch zocken. Eine kurze Pause und ein verwirrtes Gesicht. Keine zwei Minuten später beschossen wir uns in Halo. Den harten Kampf verlor ich knapp und fragte nach einer Revanche, während ich in das immer noch verwirrte Gesicht meines Kontrahenten sah. Nach einer weiteren kurzen Pause legte er den Controller weg: „Du bist weird. So kenn ich Christen nicht. Erzähl mir doch von deinem Jesus.“
„[…] Ich liebe es!“
Seit diesem Abend hat sich viel getan in meinem Leben, in unserem Verein, in Deutschland und der Welt. Mindestens eine Sache hat sich aber nie verändert. Diese Sache durfte ich seitdem immer wieder in vielen verschiedenen Situationen und bei vielen verschiedenen Menschen sehen: Gott liebt es, unsere Weirdness zu gebrauchen; wenn wir seine Liebe zu uns umarmen, werden wir erleben, dass wir mit unserer eigenen weirden Art für manche Menschen genau der eine Zugang sind, den sie brauchen, um sich von Gottes Liebe ansprechen zu lassen. Es ist, als würde Gott sagen „Du bist #weird. Ich liebe es!“
Ich will mehr begreifen, wie gut Gott es mit mir meint und darin wachsen, ganzheitlich durch diese Liebe zu leben, ihm gleicher zu werden. Lese ich dann in der Bibel kann ich nur immer wieder sagen: „Jesus, du bist schon weird.“ Dann spüre ich, wie mich innerlich ein liebevolles Gesicht angrinst. Normal zu sein, ist nicht mein Zweck. Dann lächle ich zurück: „Ich liebe es!“