Hallo Du! 🙂

Es ist mal wieder ein Jahr rum; verrückt wie die Zeit mittlerweile fliegt. Während ich über mein vergangenes Jahr und die damit verknüpften Jahre nachdenke, alles was ich vorhatte, getan und nicht getan habe, wo ich auf die Fresse geflogen bin, wo ich wieder aufgestanden bin und wo ich noch liege, aber besonders über Gottes Liebe, Schutz, Kraft, Gnade und seine nicht endenden Ermutigungen, dann fällt mir eins deutlich auf:

Ich fühle mich konstant überfordert.

Ich weiß nicht wie ich die Dinge schaffen soll, die vor mir liegen, aber irgendwie bin ich auch angekommen, hier wo ich gerade bin, obwohl ich vorher nicht wusste, wie ich schaffen soll was vor mir liegt.

Heute „morgen“ – jedenfalls direkt nach dem Aufstehen – hatte ich auf der Treppe im Geist ein Bild von mir als altem Mann, der einfach am gehen ist. Es scheint eine Frage im Raum zu stehen, denn ich höre mich achselzuckend antworten „Irgendwie haben wir es doch immer geschafft.“ und gehe einfach weiter. Während ich jetzt also beim Schreiben des Textes die ursprüngliche Intention desselben verwerfe, weil ich plötzlich im Reflexionsmodus hängengeblieben bin, fällt mir dieses Bild erst wieder ein – und es passt einfach super. Ich glaube, Gott hat mich den ganzen Tag auf diesen Text vorbereitet. Ach was das ganze Jahr! (Okay, ich glaube einfach, dass ich das, was ich im Text schreibe, in diesem Jahr lernen durfte. Juhu!)

In letzter Zeit fragte ich mich immer mal wieder, warum ich mich überfordert fühle und was ich falsch mache. Heute stelle ich fest, dass es verschiedene Arten von Überforderung gibt und ich mich viel zu oft der destruktiven Seite der Frage nach dem „Wie“ vor einer Herausforderung hingebe. Im Bild, das ich auf der Treppe hatte, wusste ich, dass die Aussage eine Antwort ist – jetzt weiß ich auch worauf, nämlich auf diese Fragen, die so immmmmer im Raum stehen. Und die Antwort: Achselzuckend weitergehen.

Es ist so einfach. Gott kümmert sich um das „Wie“ und ich kümmer mich um die Aufgabe, die vor mir liegt, so gut ich kann – ich gehe weiter. und weiter. und weiter. und stelle fest, dass Gott am Ende immer einen Weg hat, dass mich weder die finanziellen Herausforderungen, noch Uni-Sachen oder irgendwelche Dinge rund um GameChurch – oder auch unsere Gemeinde – aus der Ruhe bringen dürfen. Ich lasse es nicht zu. Der alte Sack „Ich“ entscheidet sich, im Angesicht des Berges locker flockig mit den Achseln zu zucken und einfach weiterzugehen. Ist das nicht cool?!

Auch das Überfordertsein an sich ist kein Problem. „Irgendwie haben wir es doch immer geschafft.“ … WIR. Oder mit anderen Worten: „Irgendwie, Gott, hast du mich doch immer durchgetragen.“ Ich muss nichts weiter tun, als auf meinem Weg den Ort, wo ich mit Gott allein bin, nicht aus den Augen zu verlieren. Den Ort wo meine Verletzungen geheilt und ich bis zum Überfließen in Liebe getränkt werde, sodass ich der Empfehlung Gottes für ein gutes Leben nachkommen kann: Liebe Gott, deinen Nächsten, dich selbst.

Gottes will mich wachsen sehen. Seine Herausforderungen sind nicht für einen irdischen Menschen gedacht. Sie sind kein kein Training von dieser Welt. Warum denn auch? Bin ich denn nur ein irdischer Mensch? Nein. Ich bin in ihm und er ist in mir. Wenn er mich, mit allem was ich bin, herausfordern und trainieren will, dann enthält seine Herausforderung immer auch einige To-dos, die nur von Gott selbst durchgestrichen werden können. Mein Anteil an der Herausforderung ist jedenfalls der einfache Part: achselzuckend weitergehen. Oder auch „glaubend mein Bestes geben“.

Ein Teil von mir wird sich immer überfordert fühlen, aber dieser Teil darf lernen, mit den Achseln zu zucken. Plötzlich wird eine Überforderung zu einem Kompliment. Ich kann nicht anders, als staunend auf Gott zu schauen, weil ich gleich einen Berg besteigen werden, für den ich meine Fähigkeiten als „nicht ausreichend“ eingeschätzt hätte. Und ich erkenne den einzigen Fehler, den ich in meinem Leben wirklich machen kann:

Stehenbleiben.

Nun stelle ich mir und dir also die selben 2 Fragen:
1. Was wäre wohl möglich, wenn ich jeden Tag, jeder Aufgabe, in dieser Einstellung begegne?
2. Will ich mich heute dafür entscheiden?

Ich wünsche dir ein gesegnetes 2017!
Daniel 🙂

 

„Ehrlich gesagt gab es noch nie einen Zeitpunkt, an dem wir […] uns nicht überfordert gefühlt hätten.“
– Brian Houston, Gründer/Pastor Hillsong Church

2 Meinungen zu “Jahresrückblick 2016 – „How to: Überforderung genießen lernen.“

  1. Weitergehen im Vertrauen auf die gute, zutreffende und vorausschauende Führung Gottes, das lese ich aus Deinen Gedanken. Das wünsche ich auch für mein 2017.
    Allerdings will ich auch stehenbleiben dürfen, um zu staunen, zu beobachten und zu verstehen, was geschah oder was mich fixiert.

    Immer ist es beides, Du sprichst zwischen Deinen Zeilen davon: Gottes Führung zu verstehen und sich selbst zu verstehen. Wo gibt es eine genialere Kommunikation als mit Gott dem Vater, Jesus Christus dem Sohn und dem besten Kommunikator zwischen mir und ihnen, dem Heiligen Geist?

    Durch Glauben sehe ich den Weg, durch Beten finde ich Mut voranzugehen und durch Bibel- und Lebensstudium entdecke ich die unermessliche, herrliche, inspirierende und beglückend Komplexität göttlicher Schöpfung.

    2017
    ist insofern wieder ein weiteres, riesiges Erlebniswelt für göttliche Offenbarung. Diese schließt auch Leid und Tod, wie Freude und Glück nicht aus. Im Gegenteil, gerade die sich zwischen diesen Polen entfaltende Dynamik ist das Leben, das uns wach und interessiert sein lässt für das, was jeweils wieder am kommenden Morgen geschieht.

    In diesem Sinne wünsche ich, der Diktion Daniels folgend,
    Gottes Shalom für 2017
    Klaus Rudolf

    1. Vielen Dank für deine Gedanken!
      Deiner Anmerkung stimme ich zu. Ich hätte das eventuell deutlicher unterscheiden müssen: In dem Bild, mit dem ich hier im Text arbeite, ist das „Stehenbleiben“ nicht mit „Innehalten“ gleichzusetzen. Viel mehr betrachte ich „Innehalten“ nämlich als wichtigen Bestandteil von „Weitergehen“, in dem ich mich und meinen Fokus auf Gott ausrichte – also an diesem „safe place“, dem Ort der Intimität zwischen Gott und mir, bleibe. So kann ich all die Dinge erleben, die ich beschrieben habe und höre auch seine Antworten, Empfehlungen und Wegweisungen. Wortwörtliches „Weitergehen“ kann hingegen auch zu meinem bildlichen „Stehenbleiben“ gehören. Beispielsweise, wenn Gott mir eine Verletzung zeigt, die verarzten und heilen lassen soll, ich mich aber dagegen wehre oder dies ignoriere.
      Ich hoffe, das war verständlich.
      Vielen Dank nochmal und lieben Gruß 🙂

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