It’s only game. Why you heff to be mad?

– Ilya Bryzagalov

Wichtig

In meinem Artikel „3 Schlüssel für ein positives Spielerlebnis“ erkläre ich dir, wie dir das Mindset der Möglichkeiten dabei hilft, überall Chancen zu sehen. Ich bringe dir bei, wie du dich durch Herausforderungen manövrierst. Du lernst wie du in jedem und durch jedes Spiel gewinnst. Der zweitw Weg in diesem Artikel baut darauf auf. Wenn du bspw. nicht weißt, was die fünf Phasen des Sterbens sind oder was sie mit diesem Thema zu tun haben, dann solltest du erst den verlinkten Artikel lesen, um hier voll profitieren zu können.


Sobald ich nicht mehr alleine für den Ausgang meines Spiels verantwortlich bin, warten neue Herausforderungen auf mich. Denn leider wissen das die meisten Leute, mit denen ich online spiele, nicht wie sie mit Enttäuschung umgehen sollen. Wenn alles gut läuft, dann habe ich ein tolles Spiel und mein Team kommt gut miteinander klar. Sobald aber etwas nicht gut läuft, fängt es schnell an zu brodeln. Blaming, Flaming und Trolling sind die Folge. Wenn ich cool bleibe, habe ich Möglichkeiten, Schlimmeres zu vermeiden. Hier sind zwei Wege im Umgang mit miesen Mitspielen.

Weg 1: Schadensbegrenzung

Den häufigsten Problemen kann ich bereits mit einfachen Mitteln begegnen.

Im Rahmen seiner Videos rund um das Spiel Rocke League hat der Youtuber SunlessKhan einige gute Tipps zusammengetragen, die auch in anderen Spielen nützlich sind. Seine 5 Prinzipien lauten:

  1. gib keine Hinweise via Textchat
  2. spiel defensiv
  3. entschuldige dich nicht zu viel
  4. ermutige deine Mitspieler
  5. ignoriere toxische Spieler

Eine genauere Erklärung dieser Prinzipien bekommst du in seinem Video.

Schadensbegrenzung ist sehr passiv orientiert. Das Miteinander soll möglichst nicht eskalieren und so schnell und sauber es geht geschafft sein. Wenn ich auf der sicheren Seite sein oder überhaupt erstmal lernen will, das Spiel durch meine Reaktionen nicht noch zusätzlich zu eskalieren, kann ich hier guten Gewissens starten.

Wenn ich mich etwas sicherer im Umgang mit miesen Mitspielern fühle, kann ich Nummer 1,4,5 auch etwas ausweiten:

  • 1. Den Textchat kann ich für Hinweise benutzen, wenn ich vorsichtig bin. Meine Formulierungen sind kurz, konkret und konstruktiv. Die Situation lässt sich gut lockern, indem ich mich oder das Team in meine Formulierung mit einbeziehe.
    Der Sprachchat hat immer Priorität, wenn es einen gibt.
  • 4. Ermutigungen können auch Gegner betreffen. Das scheint widersprüchlich zu sein, weil ich ja gewinnen will – deshalb noch ein Satz dazu im Bonustipp unten.
  • 5. Ein toxischer Spieler hat meist ein Problem, dessen Grund nicht im Spielkontext liegt. Während „don’t feed the troll“ sicherlich immer ein guter Rat ist, habe ich schon erlebt, dass sich durch Aufmerksamkeit Trolle in Tolle verwandelt haben (okay, das Wortspiel ist nicht sooo geil) – wichtig ist, dass sich die Aufmerksamkeit auf den Menschen richtet und nicht an sein trolling.

Eine Menge zwischenmenschlicher Stress kommt meiner Erfahrung nach daher, dass viele Leute nicht gelernt haben, konstruktives Feedback zu geben oder zu bekommen, schlicht eine Bitte auszusprechen oder sich einfach mal zu bedanken. Wenn ich ein Carry sein will, muss ich das Geschehen aktiv mitverfolgen und schnell agieren. Hitzigen Austausch muss ich von kleinen Meinungsverschiedenheiten, die einen eskalierende Charakter haben, unterscheiden lernen. Der Unterschied zeigt sich oft in der Formulierung: Sind die Aussagen und Fragen definitiv oder offen formuliert? Wenn offen kommuniziert wird, darf es ruhig hitzig sein; die Herausforderung beginnt, wenn die Formulierungen geschlossen und endgültig sind. In diesem Fall greife ich ein, indem ich den Konfliktparteien helfe, offen zu sein. Gerne benutze ich dazu meine HELM-Methode, für die ich etwa 15 Sekunden im Sprachchat brauche:

  • Humor – Situationskomik oder ne Stichelei, Hauptsache, es lockert auf.
  • Ermutigung – Gute Details hervorheben oder generell loben.
  • Lösung – Das eigentliche Problem offen ansprechen.
  • Mission – Wir brauchen etwas, das Größer ist als wir.

Beispiel: Ich wusste gar nicht, dass ihr erst 6 seid; aber ich weiß, dass ihr besser spielen könnt, als das Gegnerteam gerade meint. Wenn wir gut kommunizieren, dann zeigen wir es den Lappen. Jeder 100% für sich und 100% für das Team – dann gewinnen wir hier auch. [Wenn alle Mitspieler deutsch sind, sage ich gerne noch „Alles für den Dackel“] Let’s go!

Wenn sich das Problem auf diese Weise nicht beheben lässt, kann man noch schauen, ob sich andere Lösung finden lassen, die das Problem umgehen. Bei CS biete ich gerne einzelnen Spielern andere Rollen an. Die Konfliktparteien sollen nicht denselben Spot halten oder gemeinsam angreifen.

Schadensbegrenzung ist ein Weg, mit einem negativem Setting umzugehen. Dieser bietet sich gut an, wenn ich sehr erschöpft bin – aber wenn es soweit ist, sollte ich dann nicht vielleicht eher schlafen? Ich habe mir das Mindset der Möglichkeiten nicht einfach nur so angeeignet. Ich kann Entmutigung entschlossen begegnen. Ich weiß wie ich immer gewinne. Für jemanden, der immer Hoffnung hat, weil er immer Chancen sieht, ist bloße Schadensbegrenzung nicht mehr genug. Wenn ich nicht investiere, wird sich nie was ändern.

Weg 2: Aktive Sterbehilfe

Manchmal geht es nicht um äußere Konflikte, sondern um die im Innern eines Mitspielers. Er durchlebt die Sterbephasen, die ich schon kenne. In diesem Prozess kann ich meinem Mitspieler helfen. Mein Ziel ist es, dass er schnell zur Akzeptanz seiner sterbenden Erwartungshaltung kommt, damit er sich neu fokussieren, besser spielen und auf irgendeina Art gewinnen kann. Dazu ist es wichtig, dass ich die Phasen identifizieren kann. Außerdem gilt: Je schneller ich mit mir selbst klar komme, desto eher kann ich carrien. Das geht besonders gut in zwei Phasen:

  • Zorn: Hilfe anbieten. Notfalls Zorn provozieren, sodass es zur Aussprache der Gefühle kommt. Dann verständnisvoll reagieren und wieder Hilfe anbieten. Auf keinen Fall die Äußerungen des Zorns persönlich nehmen!
  • Depression: Verständnis zeigen. Einen neuen Kampfgrund geben. Eventuell an die innere Sehnsucht nach einem positiven Lebensgefühl appellieren (s. Überschrift „Du gewinnst immer!“ in diesem Artikel).

Oftmals starten meine Sterbephasen nicht durch mein Versagen, das Timeluck das Gegners oder einen schlechten Tag, sondern in einem gewinnbaren Spiel, dass mein Team anscheinend wegwerfen möchte. Wenn ich so etwas erlebe passe ich meine Einstellung schnell an: Ich will meinen Mitspielern bei ihrem Erfolg helfen. Also konzentriere ich mich darauf gute Calls zu machen und meine Fähigkeiten oder Gegenstände für sie einzusetzen. Ich werde vom Lernenden zum Lehrenden – nicht durch Arroganz, sondern indem ich ihnen helfe, durch die Sterbephasen zur Akzeptanz zu kommen. Ich möchte das Mindset der Möglichkeiten vermitteln!

Wenn meine Mitspieler sich weigern, in irgendeiner Form positiv zu sein, dann mute ich sie einfach. Dabei bin ich aber nicht zu voreilig; ich könnte Zeuge von großartigen Entwicklungen werden. Manchmal benötigt es nur ein wenig Geduld, um den Edelstein im Gegenüber zu finden! #FindGems

Nichts ist hilfreicher als eine Herausforderung, um das Beste in einem Menschen hervorzubringen.

Sean Connery

Bonustipp: Verbündete suchen

Allein zu kämpfen ist oft sehr anstrengend. Einen Mitspieler zu finden, der mein Mindset teilt, kann mein größter Gewinn sein. Wir können uns gegenseitig in diesem Spiel pushen – und vielleicht finde ich einen Mitspieler, mit dem ich langfristig gemeinsam gewinnen kann. Und dieser zukünftige Mitspieler könnte eben jetzt gerade noch mein Gegner sein.

Jetzt bist du dran. Identifiziere die Probleme deines Teams. Sei positiv. Deeskaliere Situationen oder nutze sie. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Team und selbst miesen Mitspielern zu helfen. Sei ein Carry!

Schreib in die Kommentare, welche Mitspieler du am schwierigsten findest und wie du mit ihnen umgehst.

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